Das Wort Fossil entstammt dem lateinischen fossilis - «ausgraben».
Dieser Begriff bezieht sich im allgemeinen auf die erhaltenen Spuren oder Überreste
früherer Lebewesen.
Da in der Regel die Überreste eines Organismus relativ schnell
verwittern und somit spurlos verschwunden sind, bedarf es besonderer Umweltbedingungen,
die dafür sorgen, dass Teile dieses einstigen Lebewesens erhalten bleiben:
Zunächst müssen die Überreste vollständig mit einer witterungsbeständigen Schicht
bedeckt werden, damit sie vor Aasfressern und vor jeglichem Wetter geschützt
sind. In der Regel geschieht das durch »Sedimente«.
Das sind feinste Gesteins- und Sandteilchen, die von Flüssen in Seen oder ins
Meer gespült werden, wo sie sich als schlammige Schichten am Boden absetzen.
Infolgedessen sind die am Grunde eines Sees oder Meeres liegenden Gegenstände
und Überreste einer permanenten Berieselung feinster Sandteilchen ausgesetzt.
Irgendwann wird so alles begraben, was dort einmal stirbt.
Aus diesen Gründen findet man wesentlich mehr ehemalige Wasserbewohner, als
Landlebewesen. Wird dennoch ein ehemaliger Landbewohner gefunden, kann man davon
ausgehen, dass dieser durch einen Erdrutsch, einer Springflut, einen Sandsturm
oder durch Treibsand zu Tode und rasch unter Luftabschluss gekommen ist. (Dieses
»Gesetzt der Begrabung« wird in der Fachsprache der Paläontologie Taphonomie
genannt.)
Sind die Reste des toten Organismus erst einmal von Sedimenten bedeckt, hat
die Umwelt keinen weiteren Einfluss auf den Zersetzungsprozess; die Fossilisation
setzt ein. Hierbei zerfallen in der Regel die Weichteile des toten Organismus,
wohin gegen die harten Skelettteile übrig bleiben. Sind die Überreste erst einmal
vollkommen mit Sedimenten bedeckt und von Sedimentgestein eingeschlossen, hat
sich das Schicksal des Kadavers als Fossil vollzogen.
Nun werden verschiedene Fossilientypen unterschieden:
Zum einen gibt es die direkte Erhaltung von harten Skelettteilen, die praktisch
unverändert Millionen von Jahren überdauern, so dass man noch deren chemische
Zusammensetzung nachweisen kann.
Dann gibt es die mineralisierten Knochen, in deren Hohlräme und Markkanäle sich
weitere Mineralien abgelagert haben. Das sind die sogenannten »Versteinerungen«.
Des weiteren gibt es natürliche Steinkerne und Abdrücke, die durch eingesickertes
saures Grundwasser entstehen. Dieses saure Wasser löst den eigentlichen Knochen
auf und hinterlässt lediglich die Abdrücke desselben oder die gebildeten Hohlräume
im Gestein. Lagern sich in diesem so entstandenen Hohlraum wiederum Mineralien
ab, kommt es zu einer perfekten »Steinkopie« des ursprünglichen Knochens. Bleibt
der Hohlraum leer, müssen die Paläontologen erst eine Kopie vom Knochen herstellen.
Als viertes gibt es noch die Mumifizierung, die meist in Verbindung mit Flugsand
steht. Hierbei bleiben meist ansatzweise Strukturen der Haut und einiger anderer
weicher Gewebeteile erhalten.
Ebenso aufschlussreich können aber auch fossile Spuren sein, die nur indirekt
auf ehemalige Organismen verweisen. Sie geben aber oftmals Hinweise auf die
Aktivitäten und Lebensweisen dieser Organismen: Fraßspuren (abgebissene Blätter,
Abdrücke von Krallen oder Zähnen auf Knochen, fossiler Kot) dienen in der Regel
zur Bestimmung der Nahrungswahl. Fußabdrücke liefern Hinweise auf die Bewegungsart,
die Schnelligkeit und das Herdenverhalten. Eier und Eierschalen geben Aufschluss
über das Brutverhalten und die allgemeine Lebensweise dieser Tiere. Krankheiten
und Verletzungen, sowie missgestaltete Knochen können auf Kämpfe und Leiden
der Tiere verweisen.
Texte mit freundlicher Genehmigung von www.dinosaurier-interesse.de